Die Götter sind in allem

Schöpfungsgeschichten, Weltbilder und Erfahrungen

Title: update myths, April 6, 2021

Der Ansatz, die Welt völlig unabhängig von dem der sie erlebt zu beschreiben, ist falsch, denn man kann sich die Welt schlichtweg nicht vom Leibe halten. Wir erfahren die Welt, wir erfahren das Leben, indem wir uns darauf einlassen. Die Welt besteht, fand Whitehead heraus, weder aus Atomen noch aus deren Bestandteilen, sondern aus Erfahrungen bzw. Ereignissen. Es gilt also zu verstehen, dass der ganze Kosmos aus zusammenhängenden Ereignissen besteht.

Der Kosmos ist ein ständig sich als Ganzes wie im Kleinsten erneuernder Prozess.
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In allen Schöpfungsmythen verständigte sich der frühe Mensch über den Aufbau der Wirklichkeit und vor allem: seinen eigenen Platz in dieser (seiner) Wirklichkeit. In den Schöpfungsmythen spiegeln sich auch die Konzepte menschlicher Kreativität. So nimmt der Welterklärungsversuch auch immer einen direkten Bezug zu den jeweiligen handwerklichen Fertigkeiten und Techniken der Kultur. Wissenschaft heute, erschafft ebenfalls Weltmodelle, aber nicht mehr in der Form von Erzählungen, sondern verpackt die Narrationen in Begriffe und Formeln.

Manuela Johanna Covini  Manuela Johanna Covini
Schöfpungsbilder sind somit auch Menschenbilder.

 

Verbundenheit ist ein existentielles Bedürfnis des Menschen

Manuela Johanna Covini

  Die Erfindung der Götter

Fragen nach dem Sinn des Daseins, dem Leben nach dem Tod oder dem Wirken von Mächten, die sich dem Verstand nicht erschließen, waren immer untrennbar mit der menschlichen Existenz verbunden. Beantwortet werden sie von Religion und Mythos.


Götter sind überall, allgegenwärtig, allmächtig, allwissend und möglichst auch allgütig. So haben sich die Menschen Götter immer vorgestellt. Für die kosmotheistischen Götter der Antike galt es als ausgemacht und selbstverständlich, dass sie, die Götter überall sind. Überall, allgegenwärtig, in jedem Stein, in jedem Getier, jeder Wolke und Windhauch.
Anders bei den monotheistischen Götter. Diese galten als unerreichbar fern und eben nicht überall. Dafür aber waren sie, bzw. galten sie, als allmächtig.


Questions about the meaning of existence, life after death, or the workings of forces that are beyond the comprehension of the mind have always been inseparable from human existence. They are answered by religion and myth.nnectedness is a basic existential need of human beings.
Gods are everywhere, omnipresent, omnipotent, omniscient and, if possible, omnibenevolent. This is how people have always imagined gods. For the cosmotheistic gods of antiquity, it was taken for granted that they, the gods, were everywhere. Everywhere, omnipresent, in every stone, in every animal, every cloud and breeze.
The monotheistic gods were different. They were considered to be unreachably far away and not everywhere. On the other hand, they were, or were considered to be, omnipotent.

Title: update, April 18, 2021

Manuela Johanna Covini 

Ritual site (reconstructed) - Grand Balon, Elsass

Die Götter der Luft

Die Mayas haben mit Kukulkan, auch Gucumatz, die gefiederte Schlange als Gott der Auferstehung und der Reinkarnation auch den Gott der vier Elemente (Wasser, Erde, Feuer, Luft).
The Mayans have with Kukulkan, also Gucumatz, the feathered serpent as a god of resurrection and reincarnation also the god of the four elements (water, earth, fire, air).

Vayu
(Sanskrit वायु, Vāyu, „Wind“, „Luft“), auch Pavana (Sanskrit पवन „Reinigender“) ist der vedische Gott des Windes, der Luft und des Lebenshauches (Prana) und dessen Personifizierung.
Vayu (Sanskrit वायु, Vāyu, "wind," "air"), also Pavana (Sanskrit पवन "Purifier") is the Vedic god of wind, air, and the breath of life (prana) and its personification.

Schu
ist eine Gottheit aus der ägyptischen Mythologie. Sein Name bedeutet möglicherweise „Leere“ oder „Der Aufsteigt“. Er ist sowohl Gott der Luft als auch Gott des Sonnenlichtes: Schus Beiname ist „Leben“.
Shu is a deity from Egyptian mythology. His name possibly means "Emptiness" or "The Ascending". He is both god of air and god of sunlight. Shu's epithet is "life".


Manuela Johanna Covini   Der Tanz der Winde ist immer ein institutioneller, politischer Akt - siehe Toba-Batak Samosirs / Sumatra

Wie könnte es funktionieren, dass sich alles mit allem von selbst verbindet?
Whitehead´s actual entity

Ereignisse sind keine Dinge - Ereignisse geschehen, passieren, vollziehen sich...
1920 legte Whitehead in „The concept of Nature“ einen naturphilosophischen Ansatz vor. Das Ereignis ist das, so Whitehead, was immer Teil der Realität ist. Ein wirkliches Ereignis (actual entity) oder auch ein "
Wirkliches Einzelwesen" ist atomar und den Aspekten und Eigenschaften kann keine eigenständige Existenz zukommen. So ist das konkrete Bewusstsein eines Menschen in einem Augenblick ein wirkliches Einzelwesen. Whitehead vermeidet die Suche nach einer Seelensubstanz. Auch „Sein“ ist ein Prozess des Werdens. Die Bestimmung dieses Prozesses des Werdens ist im höchsten Maße von den Beziehungen zu letztlich allen anderen wirklichen Einzelwesen abhängig.

Whitehead geht von unendlich vielen kleinen und großen Ereignissen aus. Ereignisse aller Art sind es, zeigt Whitehead, und nicht etwa kleine Teilchen, aus denen die Welt besteht.  

„[…] Raum, Zeit und Materie sind Attribute der Ereignisse. Nach der alten Theorie der Relativität sind Raum und Zeit Relationen zwischen Materiepartikeln; nach unserer Theorie sind sie Relationen zwischen Ereignissen.“

 

How could it work that everything connects with everything by itself?
Events are not things - events happen, occur, take place....
In 1920 Whitehead presented a natural philosophical approach in "The concept of Nature". The event, according to Whitehead, is that which is always part of reality. A real event (actual entity) or also a "real individual" is atomic and the aspects and properties cannot have an independent existence. Thus, the concrete consciousness of a person in an instant is an actual entity. Whitehead avoids the search for a soul substance. "Being" is also a process of becoming. The determination of this process of becoming is in the highest degree dependent on the relations to ultimately all other real individual beings.

Whitehead assumes an infinite number of small and large events. It is events of all kinds, Whitehead shows, rather than small particles, that make up the world.

"[...] Space, time and matter are attributes of events. According to the old theory of relativity, space and time are relations between particles of matter; according to our theory, they are relations between events."

Manuela Johanna Covini  image: space, time and matter - generated by algorithms